Der rote Faden

Nun sollte mein Leben doch einen roten Faden haben, so Schneider, mein ganzes Leben soll im Rahmen sein, wenn schon kein Sinn dahinter steckt. Wem sollte ich schon erzählen, was es heißt, verliebt zu sein, ganze Tage mit den Vögeln in den Bäumen zu sitzen um dann im Schneegestöber einzuschlafen. Zu sprunghaft ist mein Leben, dieses heillose Durcheinander bedarf eines geregelten Ablaufs, gleich einer Schallplatte die man liebt, wenn die Sonne untergeht und ich das schwarze Rillentier aus dem weißen Cover ziehe, sein Rund auf den Teller lege, den Tonarm aufsetze, mich drauflege und im Kreis drehe bis die Nadel wie brennendes Holz knistert und die Margarethe sich zu mir legt, Sterne uns beschnuppern, wir zu Carlos Gardel tirilieren, den kränkelnden Mond Kusshändchen hinterher schicken und unsere Zungen in purpurrotes Wasser pflanzen, langsam mir die Lieder schwer, im Trommeldonner nieder- sinken.